Bei Nebel dürfen Kinder nicht raus. So steh‘ ich am Fenster und schaue hinaus. Es gibt ein Stück Schokolade und ich bin gerne drin. Draußen sieht es sehr unheimlich aus. Da vorne war gerade ein langes Gesicht zu sehen und weiter hinter grinst hämisch‘ ne Fratze. Alles dunkle kommt hoch, so kommt es mir vor, die düsteren Schwaden wabbern nur so. Ich habe Angst, nehme mir noch ein Stück Schokolade und beschließe, heute schaust du noch nicht mal mehr raus!!! Tanzt ihr Schatten doch allein da draußen, ich setze mich lieber in meinen Spielzeughaufen.
Monat: November 2012
aber man spürt und weiß darum ….
Die Wahrheit, die sich in Worten audrücken lässt, ist nie die endgültige Wahrheit
Laotse
…dass du das Lachen nie vergisst
Der Ernst hat eine feierliche, eine schauerliche, überhaupt viele sehr ernsthafte Seiten, aber ein elektrisches Fleckerl hat er doch immer, und da fahren bei der gehörigen Reibung die Funken der Heiterkeit heraus.
es geht weiter……
Der schlimmste Weg, den man wählen kann, ist der, keinen zu wählen.
(Friedrich II., der Große, gen. der “Alte Fritz”) …
Finale
Das Ziel des Lebens ist es, ganz geboren zu werden und seine Tragik, dass die meisten von uns sterben, bevor sie ganz geboren sind.
Erich Fromm
Wenn du wirklich lebendig bist, solange du lebst, und dein Leben auslebst, hast du auch keine Angst davor, wirklich tot zu sein, wenn es aus ist. Lebe mit Leib und Seele und stirb mit Leib und Seele. Geh und lass auch dein Herz nicht zurück.
Sich aufzumachen, ist nicht eine Frage des Wissens, sondern eine Frage des Mutes, des Mutes „die Klippe loszulassen, die tausend Fuß hoch ist“. Lass los, mit beiden Händen. Stirb, aber sei nicht halbherzig. Mach dich nicht halbwegs auf den Weg. Wage es, in den Abgrund deines Nichts zu springen. Den Tod in uns lebendig werden zu lassen, den Tod in unser Leben aufzunehmen, das ist der Tod des Todes. Taisen Deshimaru Rōshi sagt: Ja, es gibt keinen Grund, Angst wovor auch immer zu haben. Wer Angst hat, ist zu egoistisch und denkt nur an sich selbst. Man muss sein Ego aufgeben, dann verschwindet die Angst. Sich-selbst-loswerden, Befreiung vom Selbst ist Befreiung von der Angst vor dem Selbstverlust. Befreiung vom Selbst ist Befreiung von der Angst vor dem Tod.
aus: “Zen und Haiku” von Günter Wohlfart
Kranksein und Tod
Der zweite große und selbsternannte Feind des Menschen ist der Tod, den man ebenfalls versucht zu besiegen. Diese Beschäftigung verhindert offensichtlich, dass man *das leben* näher kennenlernt. Denn über die Betrachtung einiger Auswirkungen des Lebens ist man bisher noch nicht hinausgekommen. Das Leben selbst als eigenständige Qualität ist jenen professionellen Kreisen noch relativ unbekannt. Das ist auch deshalb auch nicht sehr erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Medizin von Anbeginn bis heute an Leichen lernt – und somit wohl mehr die Wissenschaft vom toten als vom lebenden Menschen ist. Hier waltet dasselbe Urgesetzt wie im Schicksalsverlauf eines jeden Menschen. Man wird gezwungen, sich immer mit dem besonders intensiv zu beschäftigen, dem man widerstrebt.
aus: Schicksal als Chance von Thorwald Dethlefsen
ARD Themenwoche 2012
vox humana
Nieder stieg ich zu vergessen,
was ich einst im Licht besaß
und doch nie bewußt besessen,
weil ich es noch nie vergaß.
Durch Vergeßnes muß ich dringen,
selber muß ich, geistgeweiht,
in Erinnerung erringen
meines Wesens Wesenheit.
Grabe*n muß ich Grabeshügel,
sterben lassen, was erstarb,
bis der Freiheit Flammenflügel
sich mein eignes Ich erwarb.
Bis die Worte in mir reden,
die ich unbewußt gewußt,
bis in mir der Garten Eden
mein wird in der eignen Brust.
sag es niemand, nur den weisen
Wenn du nicht stirbst, bevor du stirbst, verdirbst du, wenn du stirbst..
(Angelus Silesius) …….. Sei kein trüber Gast auf dunkler Erde …….
aus: „Zen und Haiku“ von Günter Wohlfart
Abschied
Abschied heißt, die vielen Nebel unserer Vergangenheit zu durchkämmen. Ein wenig von der Macht der Gegenwart Abstand zu nehmen und das Damals mit seinen glänzenden Erinnerungen zu überblicken. Der Abschied beschattet alles mit einem mystischen Schimmer, der tief in dir Worte zu wecken vermag, über die dein Verstand nur seine Wahrheit senken kann.
(unbekannt)