Ich will so bleiben wie ich bin

Bald jede Titelseite ziert eine dieser Erfolgsgeschichten.

Paula F., Christa D. und wie sie alle heißen haben es geschafft. 25 Kilo weniger klettern sie stolz in ihre übergroßen Hosen, die irgendwann auch einmal passten. Natürlich freuen wir uns mit.

WIR? Wir sind die, die es in den Augen der anderen nicht schaffen aber trotzdem mit einer gehörigen Portion Selbstbewußtsein durch den Tag laufen. Ganz schön rund – na und? Doch das war ein langer Weg, denn auch wir haben eine Geschichte, ……… eine Vorgeschichte, die sich im Irrgarten unzähliger Diätversuche wiederfindet, aus vielen Tiefen und schwarzen Löchern der Misserfolge immer wieder an Licht finden musste.

Aber eines Tages hat der Magen die Nase voll. Gebeutelt von Fressattacken und Hungertagen bittet er den Verstand um ein Gespräch: “Ich kann nicht mehr“ weint der Magen. Der  Verstand schaut ihn verlegen an. „Was soll ich denn tun? Da ist so viel Druck von außen. Du siehst sie ja nicht, die Blicke, die man uns nachwirft, und jeder tuschelt etwas anderes. Ich kann das nicht mehr hören“. „Aber DU denkst doch immer ans Essen“ jammert der Magen und ich muss darunter leiden. So sprechen Sie bis tief in die Nacht und fällen gemeinsam eine wichtige Entscheidung. Am nächsten Morgen wird die Diätfalle im Kopf abgeholt und entsorgt.

So in etwa muss die Befreiung gewesen sein! Es wurde Platz geschaffen für viele andere gute Gefühle, der Salat steht jetzt auf dem Tisch, weil er schmeckt und wenn sich heute jemand nach uns umdreht, könnte das auch ganz andere Gründe haben  🙂

andrea ade
erschienen im Mühlengrundjournal, Ausgabe 25 – 06/2012