Schicksal

Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht
zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt

Johann Wolfgang von Goethe,
orphische Urworte

Menschen, die da sind, wenn du sie braucht

Einen guten Freund zu haben ist von allen Gottesgaben die reinste, denn diese Art Liebe kennt keine wechselseitige Belohnung. Sie ist nicht ererbt wie bei der Familie. Sie ist nicht zwingend, wie die Liebe zu einem Kind. Und sie verfügt nicht über das Mittel körperlicher Freuden, wie in der Ehe. Deshalb ist sie eine unbeschreibliche Bindung, die eine weit tiefere Hingabe mit sich bringt, als alle anderen.

(Jean Paul)