Schmonzettenleben

Hannah war auf dem Heimweg und es war noch weit vor Mitternacht. Wochenlang hatte sie sich auf diese Einladung gefreut doch jetzt sollte diese Nacht zu ihrem Schicksal werden und so wollte sie nur noch nach Hause.

Hannah war jetzt 18 Jahre alt und hatte eine schöne Kindheit verbracht. Alle Liebe dieser Welt wurde ihr von der Mutter gegeben, diese war stets und immer für sie da. Nichts war der Mutter wichtiger gewesen, als ihr Kind Hannah geborgen und doch vogelfrei zu erziehen. Einen Vater hatte Hannah nicht, aber vielen ihrer Freunde ging es ähnlich und deshalb vermisste Hannah nichts …. bis

bis zu dem Tag, an dem es an der Tür klingelte. Die Mutter öffnete und leicht zurückschreckte. In der Tür stand ein hochgewachsener attraktiver Mann im Anzug und grauem sehr gepflegtem Haar. Ein Hauch seines extravaganten Rasierwassers wehte zu Hannah herüber. Die Mutter stumm, so hatte Hannah sie noch nie gesehen, trat aber einen Schritt und ließ ihn ein. Im Wohnzimmer drückte sie ihn in den Sessel, wollte Kaffee brühen, bat mit schwacher Stimme, auf sie zu warten.

Sergei sah Hannah an. Diese Augen, es waren seine und Hannah sah das auch! Sprachlos setze sie sich gegenüber und starrte ihn nur an. Er ist mein Vater, was ein toller Mann. Sergei verfolgte ihr Minenspiel und es gefiel ihm, was dieses hübsche Mädchen hinter ihrer hohen Stirn wohl über ihn dachte.
Das muss ich Ben erzählen – dachte Hannah – wenn wir gleich feiern gehen. Vielleicht kommt er nachher mit hinein und kann diesen tollen Mann dann auch noch sehen. Sergei lehnte sich zurück und seine grünen Augen ruhten liebevoll auf Hannah’s Mutter, die zurückkehrte und jetzt mit Kaffee das Wohnzimmer wieder betrat. „So lange haben wir uns nicht gesehen!“ Sergei steht auf und nimmt die Mutter in die Arme. „Wir haben uns heute noch sehr viel zu erzählen.“

Hannah sieht ihre Mutter strahlen als es klingelt und Ben steht vor der Tür. Sie schnappt sich ihre Tasche und ruft „ich bleibe nicht lange – bin gleich wieder hier“

Schreibwerkstatt 12/05/2016

4 Gedanken zu „Schmonzettenleben“

  1. Echt jetzt? Es war eine Übung und was haben wir gelacht. Thea und tralisch 😉
    Hoch und trabend 😉 Danke für deine Gedanken, die mich jetzt aber auch neugierig machen *lach*

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