Hubert K

Berta steht vor seinem Haus. Heute Morgen stand sie auf und ihr war klar, dass sie heute diesen Weg begehen muss. Leicht fällt ihr das nicht, doch steht jetzt hier und alles sieht so traurig aus. Ganz dunkel wirkt es hinter schmutzigen Gardinen. „Da schaut bestimmt nie einer raus“ denkt Berta. Ein großer Blumentopf steht mitten vor der Tür. „Da fällt doch jeder drüber, der hinein will oder heraus“ Der Gartenzaun aus Holz, da wächst der Grünspan drüber, alles sieht so verlassen aus.

Berta drückt die Tasche fest an ihre Brust, als wolle sie sich damit schützen. Ab liebsten würde sie flüchten und in einem gemütlichen Café einen leckeren Kaffee trinken, doch nimmt allen Mut zusammen, öffnet nun das Gartentor. Vorsichtig setzt sie Fuß vor Fuß über das vermooste und sehr glitschige Wegepflaster, steht gleich darauf vor dieser Haustür.

Ihr Herz klopft wild und laut – sie findet keine Klingel. In diesem Haus wird wohl kein Besuch erlaubt, denkt sie verwirrt, deshalb der Blumentopf im Gang und über allem diese schwere Leere. Das macht sie wild – alle diese Gedanken in sich fühlen und grenzenlose Verlassenheit zu spüren. Mit aller Kraft haut sie jetzt gegen diese morsche Tür. Sie will rein, sie will reden, sie will nicht mehr …

vanga

Schreibwerkstatt 14/11/16

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