be(f)reit

10 Jahre lebte sie nun bei ihm. Es gab kein UNS. Es gab nur ihn. Und es gab sie, die ihn so liebte und täglich hoffte:  Auf Kirchenglocken und ein weißes Kleid. Die Flitterwochen standen schon seit Jahren stets bereit. Doch stellte er sich taub und blind, war er doch egoman, bis irgendwann der Engel kam. Der nannte sich die *Zehn* und bat sie aufzusehen. Sich selbst sollte sie erkennen und ihren Wunsch beim Namen nennen.  Da fing sie an zu überlegen, was sollte sie denn jetzt noch reden. Wer nicht will, der hat. Sie hatte es so satt –  zu knien.
10 Jahre lebte sie bei ihm …

vanga

Kult(ig)

Der Nikolaus
heut‘ außer Haus
Geschenke sind verpackt
der Engel sechs es möglich macht
Der Nikolaus lebt heut noch hinterm Mond
von Corona blieb er deshalb wohl verschont
die Stiefel stehen wie immer vor dem Haus
der Nikolaus liefert alles pünktlich aus
danach geht es für ihn direkt zurück
alles geschafft lebt er im Glück
denn so soll ja auch so sein
Nikolaus wieder daheim

vanga

Der kleine Engel vor dem Tor

Fünfmal hatte er nun schon geklingelt und fünfmal hatte niemand aufgemacht. Aber er wusste, dass sie zuhause ist. Schließlich war man ja Engel und das bringt jede Menge Vorteile. Obwohl, der kleine Engel seufzt: So ein richtiges Zuhause, am Morgen der dampfende Kaffee und die  Behaglichkeit…  Denn während die Engel gerade jetzt in ihrer freien Zeit jede Menge Schnee bastelten, klebten die Menschen unten auf der Erde wunderschöne Sterne an die Fenster, stellten Kerzen auf, buken Plätzchen und Kuchen und um diese Besinnlichkeit beneidete er sie schon sehr. „Der kleine Engel vor dem Tor“ weiterlesen

Begegnungen

„Ich nehme noch ein Wasser“, piepst Charlotte und schlägt die Beine übereinander. Sorgsam richtet sie ihr weißes Kleid, der Kellner nickt freundlich und verschwindet hinter der Theke.
Da sitzt sie nun mit ihrem engelsgleichen Haar, der Heiligenschein wirkt wie montiert, doch ihre braunen Augen leuchten. Wie in einem falschen Film, so fühlt sie sich. Die Blicke an den Nebentischen¸ Charlotte kann  die gar nicht übersehen. Natürlich fällt sie auf, schön wie sie ist und  Charlotte hält sich an der Harfe fest. „Begegnungen“ weiterlesen