Themenwechsel

Eingeladen war sie und freute sich seit Tagen.
Groschenromane wollten diesmal geschrieben werden und in ihrem Kopf klebten Unmengen von bunten Zetteln mit gefühlvollen Dusleien. Gräfinnen, Ärzte und Schwestern liefen aufgeregt umher und jeder von ihnen hoffte heimlich auf die Hauptrolle.

Doch was war passiert. Plötzlich saß Irene ihrer tollen Oma gegenüber und man schrieb das Jahr 1972. Oma lachte und machte ihr noch ein Quarkbrötchen mit Marmelade: „Nachher habe ich noch Termine und wenn du Lust hast, kannst du ja auf die Johannishöhe laufen und dir dort die Zeit vertreiben.“, lächelte sie. Irene  nickte eifrig und verschwand für längere Zeit im Bad, das sie dann üppig geschminkt  in lässigen Jeans  und  gekonnter Struppelfrisur  wieder verließ. Oma war schon weg und Irene war sehr froh darüber. Ihr Gefühl der Freiheit war grenzenlos als sie sich auf den Weg durch die Obstplantagen zum Hotel Johannishöhe aufmachte. Es  gehörte ihrem Onkel und der Tante, die Ingrid immer herzlich willkommen hießen, wenn sie bei der Oma Urlaub machte. Sehr gerne sah Ingrid dem umtriebigen Küchenbetrieb zu, in dem auch einige italienische Hilfskräfte mitarbeiteten. Giovanni mit den dunklen Augen war nicht viel älter als sie und wenn er Irene ansah, schwebte ihr unberührte junge 12-jährige Seele im siebten Himmel. Das musste doch Liebe sein…

Zurückgelehnt im Sessel schaut Irene nun wieder durch den Saal, den sie vorhin betreten hatte und bemerkte nur gesenkte Köpfe, vertieft in Geschichten aus einem der persönlichen Lebensgänge und meine Oma schaut mich ganz gerührt und unter Tränen an…

vanga

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