Nun bin ich groß

Wann hat sie das zum allerersten Mal gedacht?

Vielleicht zum Schulanfang? Adrett im Kleidchen, weißen Söckchen und neuen Schuhen herausgeputzt, ist ihr ganzer Stolz aber der nagelneue Ranzen auf dem Rücken. Zwar noch etwas steif braucht es Jahre, bis sein Leder schimmernd leuchtet und Verschlüsse geschmeidig in die Schlösser schnappen.
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Wie schwarz ist er eigentlich, der Schwarzwald

Das Bächlein murmelt
fröhlich vor sich hin
begleitet Wanderer
ein Stück auf ihrem Weg
bis die Wanderkarte
sie in eine andere
Richtung weiterzieht.

Der schmale Weg
durch grüne Wiesen
führt geradewegs
zum Tannenwald.
Wie dicht er wirkt!
Sieht man hinein,
versinkt der Blick
in schwarzen Löchern

Doch ist man
erst mal drin
im Wald
umfängt dich
mildes Licht.
Dicht an dicht
stehen alle Tannen
brüderlich vereint.

Fast träge wirkt
hier die Natur.
Ein scheues Reh
im Gegenlicht.
Im Schatten
blühen Pflanzen.

Wer hier lebt
braucht die
Sonne nicht
und so dunkel
ist es hier auch nicht….

im Schwarzwald………..

vanga

Als ich auf die Welt kam

ist die Welt schwarzweiß.
Ein Wintertag wie jeder andere,
Schnee glitzert vielleicht
im Sonnenschein und
Eisblumen blinzeln morgens
durchs Fenster hinein;
Bezaubernde Winterwelt.

Stolzen Schrittes eilt die Mutter.
Schnee knirscht unter ihren Schuhen,
im Kinderwagen fest vermummt
lieg nicht nur ich ganz still und schlafe
auch die Natur bewegt sich nicht.

23. Februar 1960
vanga

Kindheit im Nebel

Bei Nebel dürfen Kinder nicht raus. So steh‘ ich am Fenster und schaue hinaus. Es gibt ein Stück Schokolade und ich bin gerne drin. Draußen sieht es sehr unheimlich aus. Da vorne war gerade ein langes Gesicht zu sehen und weiter hinter grinst hämisch‘ ne Fratze. Alles dunkle kommt hoch, so kommt es mir vor, die düsteren Schwaden wabbern nur so. Ich habe Angst, nehme mir noch ein Stück Schokolade und beschließe, heute schaust du noch nicht mal mehr raus!!! Tanzt ihr Schatten doch allein da draußen, ich setze mich lieber in meinen Spielzeughaufen.

Heut nacht

Heute ist der Eintritt in eine andere Welt. Viele sind gekommen. Die lebhafte Gesellschaft mischt sich bunt durcheinander, aber auch die Schattenwelt ist angereist. Zuckende Körper tanzen in grenzenloser Extase wild durch die Nacht. Ein Reiter in Popart reitet gelassen vorbei. Feuerbälle am Horizont, vielleicht brennt irgendwo die Welt? Im Schlangengewurtschel geht es auf in die Schlacht. Der Einzug der Ritter endet teilweise in *moderner Reiterei*. Bunt durcheinander geht es weiter die ganze Nacht.

Dem Morgen graut….so bunt war es schon lange nicht mehr

Schrei

Seit 8 Monaten bin ich jetzt schon in der Kita, denn die Eltern müssen beide arbeiten. Da sitze ich nun mit meinem Schnuffeltuch, bin mal wieder hundemüde, total gelangweilt und sehne mich nach meiner Mami, denn nur die Mami hat so weiche Arme, in denen man sich so wohlfühlen kann. Ich will ausschlafen, danach zu Hause sein und mich geborgen fühlen. Aber mein Tag beginnt jeden Morgen um 6.00 Uhr und wenn ich etwas älter wäre, könnte ich meinen Zorn und die Verwirrtheit über diesen Zustand hinausschreien – doch ich kann noch gar nicht sprechen!

vanga