Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt. Das innerste Selbstgefühl, das Gefühl dessen, der du bist, ist untrennbar mit Stille verbunden. Das ist das „Ich bin“, das tiefer ist als Namen und Formen.

Eckhart Tolle

in respe©t

Der erleuchtete Mensch ist wie der Mond, der im Wasser sich spiegelt – (wörtlich wohnt, haust) der Mond wird nicht nass, und das Wasser wird nicht gestört. Obwohl das Licht des Mondes breit und groß ist, wohnt es in einem kleinen Wasser. Der ganze Mond und der ganze Himmel wohnen in einem Tautropfen auf einem Grashalm. Erleuchtung durchbricht das Einzelne nicht, genau so wie der Mond das Wasser nicht durchbohrt. Das Einzelwesen stört den Zustand der Erleuchtung nicht, genauso wie ein Tautropfen den Himmel und den Mond nicht stört.“ Die Leere bedeutet also die Negation des Einzelnen. Die erleuchtete Sicht sieht jedes Seiende in seiner Einzigartigkeit leuchten. Und nichts herrscht. Der Mond bleibt dem Wasser freundlich. Die Seienden wohnen ineinander ohne sich aufzudrängen ohne das Andere zu behindern.

aus Shōbōgenzō
Ästhetik der Ganzheit, Teil III
In der Sprache liegt der Hund begraben

zwischen Traum und Realität

Einst träumte Dschuang Dschou, daß er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wußte von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, daß er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, daß er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.

Zhuang Zi (Dschuang Dsi)
(um 365 v. Chr.–290 v. Chr.)*#

Das wahre Buch vom südlichen Blütenland 52, Schmetterlingstraum