Märchenhaft

Das ist doch gar nicht so schwer. Klaus konnte es kaum glauben, als er die Tür aufmachte. Vor ihm stand eine gut gewachsene und wohl sehr gottesfürchtige junge Frau. Der Rock so grau,

die Haare zum Knoten gebunden. Flache Schuhe, aber Augen, die einen Waffenschein verlangten. Fast wurde er ohnmächtig. Er wollte etwas sagen, aber es gelang ihm nur ein unkontrolliertes Stottern. Schließlich hatte er sie hereingebeten. Als er ihr ein Getränk holte, atmete er erst einmal tief durch. Wer sollte ihn kneifen, damit er aufwachte? Oder war es kein Traum? Und schon stand sie neben ihm…Sie flüsterte…Er

Märchenhaft diese Frau! Diese langen Beine, die erst kurz vor dem Po enden wollten, den der kurze Rock kaum bedeckte. Und diese grünen, stechenden Augen, die so überhaupt nicht zu den lächelnden Lippen zu passe schienen. Das sollte nun das Mauerblümchen Ina sein – jene graue Maus aus der Grundschule? Niemals! Das konnte doch nicht sein. Aber sie hatten telefoniert und sich geeinigt, dass sie ihn abholen würde.

Also würde sie es wohl sein. Davon ging er jetzt aus. Was hatte sie da vorhin geflüstert? Er schluckte 3 x, holte tief Luft, sah sie an und sagte: „Kannst du dich noch an unsere Sportlehrerin erinnern? Weißt du noch, wie du gegen den Kasten gelaufen bist? Und wie du den Purzelbaum immer schief gemacht hast? – Klaus fing an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. – Als er sich umsah, nach einer ganzen Weile, war er allein im Zimmer!

So war alles nur geträumt? Alles nur erfunden? Pech gehabt, Blase zerplatzt. Klaus, du hast einen Fehler gemacht, du hast sie gleich kritisiert, damit gewinnt man keinen Blumentopf!!! Viele Grüße!

___________________________________

Wochenlese aus der Schreibwerkstatt – Gemeinschaftstexte von und mit
Ilona, Heidi, Gudrun, Toni, Hedi, Andrea, Almuth, Mirjam – und Ursel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert