„Das ist doch gar nicht so schwer.“ Wie oft habe ich diesen Satz von meinem Deutschlehrer gehört. Er konnte einfach nicht begreifen, dass ich viele Wörter auf Hochdeutsch einfach nicht richtig schreiben konnte.
Ja, die Lehrer! Ich glaube darüber könnte man viele Geschichten erzählen. Mir wurde einmal gesagt, wenn meine Hefte so ordentlich wären wie meine mündliche Mitarbeit in der Schule, dann hätte ich nur 1’er und 2’er. Das kam daher, dass wir von zu Hause aus gesagt bekamen, wir sollten uns immer viel melden und Interesse am Unterricht zeigen. Damit im Falle eines Falles mal ein + hinter der Note stand und die Zeugnisnoten nach oben korrigiert werden würden. Lang, lang ist es her!
Heute denkt man oft zurück. Ein ordentliches kleines Leben. Es allen recht zu machen, dazu wurden wir erzogen und teils sollte es Jahrzehnte dauern, bis der Schlag der Befreiung auch in den Kopf gezogen war. Doch wer sind wir heute? Hübsch zurecht gemacht geht eigentlich nicht mehr so wirklich und wenn wir dann noch unsere Zähne zeigen …
Vielleicht würde der Lehrer heute auch manches anders beurteilen, vielleicht würde er anders ermutigen, mehr mit Verständnis und Lieben als mit Zucht und Moralin. Oft wird auch Angst geherrscht haben und es war ein steiler Weg bis zu einer eigenen Meinung, die frei und froh gelebt wurde. Vielleicht hatten die Lehrer selber am meisten Angst und versteckten sich hinter Strenge. Und dann sind wir heute froh, wenn wir die alten, vertrauten Worte kennen, die so typisch für unsere Gegend und Vorfahren waren, die unser Leben und Arbeiten geprägt haben. Was wirklich schwer war, dessen Bewältigung haben wir kaum in der Schule gelernt. Da wurde das Leben selbst zum Lehrmeister.
„Das ist doch gar nicht so schwer.“ Ja, den Satz hat ein jeder wohl irgendwann zu hören bekommen. Aber „Es war und ist manchmal doch schwer“, aber irgendwie hat man es hinbekommen. Wie? Egal. Irgendwie. „und so wird es auch weitergehen mit oder ohne Zähne – zeigen!“
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Wochenlese aus der Schreibwerkstatt – Gemeinschaftstexte von und mit Ilona, Heidi, Gudrun, Toni, Hedi, Andrea, Almuth, Mirjam – und Ursel