Die Sonnenfrau

Die Sonnenfrau

Es war einmal eine junge Frau und sie hatte die Sonne im Herzen.  Ihr großes Herz war für alle da, ihr Lachen so ansteckend.  Viele mochten sie dafür, manche beteten sie an. Doch niemand wusste, wie traurig sie manchmal  war. Nur die Sonne wusste darum und schien deshalb so oft in ihr Herz: Schicksal sagt man, wenn jemand von uns geht, ohne Abschied und sich noch nicht mal umdreht.  Die junge Frau trug danach Maske und Sonne half, nicht unterzugehen.

Eines Tages traf diese Frau auf einen Mann, der das gleiche Schicksal hatte. Auch er schillerte wie sie, in allen Farben, verbarg sich hinter seiner Maske. Der beste Grund, gemeinsam weiterzugehen.

Geborgenheit,  Zusammenhalt, die Sonne freut sich täglich an der Zweisamkeit. Die junge Frau, ihr geht es gut, bis dann ganz neue Schatten wachsen.  Auf einmal  trägt sie Leine: der nächste Markt, bis hin zur Bank, vielleicht auch noch zur Drogerie – das war‘s.

Doch Sonne scheint in ihrem Herzen und deshalb finden alle noch zu ihr. Sie kocht ein warmes  Essen, danach gibt es noch Abendbrot – die Leine wird versteckt  und eine neue Welt entsteht.  Die Freunde sind ja immer da, doch er – er geht.  Er geht so weit, er geht zu weit und ist dann wieder da. Braucht Halt, hat sie doch vorher fallen lassen. Das ist das Spiel, der Leine.

Nachts liegt sie da und kann nicht schlafen. Der Mond schaut durch das  Fenster und  Regen singt sein Lied an manchen Tagen. Täglich geben sie der Sonne Bescheid und die ist außer sich vor Kummer………….was soll man denn da machen?

So schweigt die Welt – die Stille ist beklemmend – und eines Tages ist die junge Frau dann krank!

vanga